Die Geschichte der Tiroler Kaiserjäger
Die Regimentsgeschichte der Tiroler Kaiserjäger bis 1914
1 Gründung, Aufbau und Organisation
Die Vorgänger der Kaiserjäger datieren seit Anfang des 19. Jahrhunderts als leichte Infanterietruppe, die außerhalb des Linienverbands mit gezogenen Büchsen als Scharfschützen, aber auch als Beobachter und Vorposten fungierten. Aus Gründen der Schießprofessionalität wurden hierzu vorzugsweise Förster und Jäger eingesetzt [1]. Im Zuge der napoleonischen Eroberungen wurden im Jahr 1805 durch den Frieden von Preßburg die Länder Tirol und Vorarlberg vom 1804 gegründeten Kaisertum Österreich abgetrennt und dem neugeschaffenen Königreich Bayern zugeschlagen, das mit Frankreich verbündet war. Damit verlor Tirol seine relative Autonomie innerhalb des Kaiserreichs, insbesondere die auf alleinige Selbstverteidigung ausgerichtete Wehrverfassung [2].
Der Verlust der alten Verfassung und der bayerische Versuch, Truppen in Tirol auszuheben, waren die Hauptgründe für den Volksaufstand im Jahr 1809 unter der Federführung von Andreas Hofer, einem später europaweit glorifizierten Freiheitskämpfer der Auflehnung gegen die französische Fremdherrschaft. Die Schlachten am Bergisel bei Innsbruck wurden trotz des Scheiterns des Tiroler Volksaufstands zum zentralen Erinnerungsort und der Volkssouveränität schlechthin. Im Zuge der Zurückdrängung der napoleonischen Besatzung und Herrschaft kam es zu einem Ausgleich mit Bayern (das nun gegen Frankreich kämpfte) und Tirol kehrte 1814 zu Österreich zurück. Unverzüglich wurde die Neuaufstellung eines Tiroler Jägerkorps unter Feldmarschallleutnant Franz Philipp Fenner von Fenneberg organsiert, wovon sich auch die zeitweilige Truppenbezeichnung Fennerjäger ableitete [3]. Während des Wiener Kongresses wurden die wiedergewonnenen Länder Tirol und Vorarlberg bestätigt, außerdem erhielt Österreich in Tirols Süden Venetien und die Lombardei. Zur Absicherung der neuen Grenzen und der heutigen norditalienischen Ländereien musste eine Truppe aufgestellt werden, die „ständig verfügbar“ war [4]. 1815 befahl Kaiser Franz I. (reg. 1768–1835) die Zwangsaushebung aus Tirol und Vorarlberg, wobei viele Soldaten der nunmehr aufgelösten Fennerjäger übernommen wurden, und stellte hohe Ansprüche an die Tauglichkeit. Die Soldaten sollten ausnahmslos aus Tirol und Vorarlberg stammen, Offiziere konnten aus der gesamten Monarchie kommen. Zudem wurde als besondere Ehrung das aufgestellte Regiment unter dem Namen Kaiserjäger in den Listen der kaiserlichen Armeen geführt. Regimentsinhaber war der Kaiser höchstpersönlich und der Kommandant wurde einzig durch ihn bestimmt [5]. Am 16. Jänner 1816 fand die offizielle Aufstellung des Regiments statt [6].
Die wechselvolle Geschichte im 19. Jahrhundert ließ den Bedarf an Truppenstärken und somit die Anzahl der Bataillone im Regiment steigen. Zudem wurde das Regiment über mehrere Garnisonen in Tirol, Vorarlberg und dem heutigen Südtirol sowie auf jeweils eine Garnison in Linz und in Wien verteilt. Durch die damals schon italienischsprachigen Ergänzungsbezirke des heutigen Südtirols waren die Kaiserjäger auch in ihrer Umgangssprache mehrsprachig, ca. 40 % sprachen italienisch [7], Kommandosprache blieb allerdings deutsch. Schon von Beginn an wurde das Kaiserjäger-Regiment von hochdekorierten Offizieren geführt, die nicht selten aus der kaiserlichen Familie stammten.
Nach dem Ausgleich mit Ungarn und der Überführung des Kaisertums in die Österreichisch-Ungarische (Doppel-)Monarchie im Jahr 1868 wurden die Kaiserjäger Teil der sogenannten Gemeinsamen Armee. Im Jahr 1895 wurde die unüberschaubar gewordene Organisation des Kaiserjäger-Regiments neu strukturiert und das Regiment in vier Jäger-Regimenter zu je vier Bataillonen aufgeteilt. Die neu aufgestellten Regimenter erhielten die Bezeichnung Kaiserliches und königliches 1., 2., 3., und 4. Tiroler-Jäger-Regiment „Kaiserjäger“, wobei der Name sowie die gleiche Adjustierung weiterhin ihre Zusammengehörigkeit signalisierten und sich in Details [8] von der normalen Infanterie der Doppelmonarchie unterschied.
2 Einsätze der Kaiserjäger im 19. Jahrhundert
Ihren Sicherungsauftrag erhielten die Kaiserjäger bereits mit ihrer Aushebung im Jahr 1816. Als nach der Ordnung durch den Wiener Kongress keine Ruhe auf der Apenninenhalbinsel einkehren wollte und liberale Kräfte im Königreich beider Sizilien aufbegehrten, wurde Österreich durch den Laibacher Kongress (1821) international aufgefordert und ermächtigt, den Aufstand durch eine militärische Intervention niederzuschlagen – eine siegreiche Feuertaufe der Kaiserjäger. Beim Rückmarsch der Truppe im Jahr 1823 wurde der Leichnam von Andreas Hofer [9] exhumiert und unter dem Kommando seines ehemaligen Mitstreiters und nunmehrigen Kaiserjäger-Leutnants Georg Hauger letztlich nach Innsbruck überführt [10].
Auch im Revolutionsjahr 1848 rückten die Kaiserjäger-Regimenter aus. Mit der Niederschlagung des Aufstands in der Lombardei wurde Feldmarschall Radetzky von Kaiser Ferdinand I. (reg. 1815–1848) beauftragt. In dessen groß angelegtem Feldzug konnten sich die Kaiserjäger gegenüber anderen Infanterieeinheiten oftmals hervortun. Zudem deckten sie Radetzkys Rückzug aus Mailand, als dieser fast von einer allgemeinen Erhebung der Lombardei eingeschlossen wurde. Die Schlacht von Custoza (1848), bei der auch die Kaiserjäger kämpften, führte zum entscheidenden Sieg und sicherte damit die weitere Herrschaft Österreichs. Diese Ereignisse, bei denen der Erzherzog und Thronfolger Franz Joseph teilweise Zeuge der Waffentaten „seiner Jägern“ war, sicherte den Kaiserjägern einen „legendären Platz in der Armee“ und brachte ihnen zeitlebens die besondere Wertschätzung des nächsten österreichischen Kaisers ein [11]. Nach den militärischen Erfolgen suchte man einen politischen Ausgleich, infolgedessen der führungsschwache Kaiser zugunsten seines Neffen Franz Joseph I. (reg. 1848–1916) abdanken musste, Österreich aber eine (neo-)absolutistische Monarchie blieb. Dennoch war eines deutlich geworden: auf der Apenninenhalbinsel wollte man die Österreicher loswerden und schielte bereits Richtung Brenner. Zumindest die italienischsprachigen Gebiete sollten erobert werden.
Dieser Konflikt gilt als Erster italienischer Unabhängigkeitskrieg unter der Führung des Königreichs Sardinien. Trotz des Abwehrsiegs kam es zu einigen Umbrüchen und Unruhen im Kaisertum, so u. a. auch in Ungarn, der 1849 von den Kaiserjägern mit massiver russischer Militärhilfe niedergeschlagen wurde.
In weiterer Folge gelang es Sardinien, eine Allianz mit Frankreich gegen Österreich zu schmieden, was zum Zweiten italienischen Unabhängigkeitskrieg führte, der aus österreichischer Sicht schlecht verlief. Die Rolle der teilnehmenden Kaiserjäger blieb auf wenige Einzelaktionen beschränkt. Dennoch zeichneten sie sich vor allem im Gebirgskampf aus, was aber letztlich unbedeutend blieb. Mit der Schlacht von Solferino (1859) wurde die österreichische Herrschaft in der Lombardei beendet. Der Großherzog von Florenz, ein Verwandter des Hauses Habsburg-Lothringen, weigerte sich, gegen Österreich in den Krieg zu ziehen, worauf in weiterer Folge auch dort die Revolution ausbrach und die Toskana sich an das Königreich Sardinien anschloss. Dieser und weitere Konflikte auf der Apenninenhalbinsel führten zur Einigung Italiens und 1861 zur Proklamation Viktor Emanuel II. zum ersten König.
Österreich hatte im 19. Jahrhundert aber nicht nur Italien gegen sich stehen, sondern auch den preußischen Ministerpräsident Bismarck, der versuchte, Österreich aus dem Deutschen Bund zu drängen. Italien und Preußen schlossen ein Bündnis gegen die Österreicher. Als Italien 1866 Österreich den Krieg erklärte, zogen die Kaiserjäger wiederum im größeren Truppenverband ins Gefecht. Der entscheidende Sieg im sogenannten Dritten italienischen Unabhängigkeitskrieg konnte in der Zweiten Schlacht von Custoza (1866) errungen werden. Zeitgleich befand sich Österreich in einem weiteren Krieg mit Preußen, der später als Deutscher Krieg bekannt wurde. Mit der Entscheidungsschlacht in Königgrätz konnten die Preußen ihre Führungsrolle in Deutschland sowie die Kleindeutsche Lösung durchsetzen. Das hatte für das Kaisertum Österreich schwerwiegende Folgen. Trotz des Sieges im Süden musste Österreich die Niederlage im Norden hinnehmen und wurde zur Abtretung Venetiens an Italien gezwungen.
Aus dem Deutschen Bund wurde unter der Führung Preußens der Norddeutsche Bund. Die folgenden innenpolitischen Probleme zwangen Franz Joseph I. zum Ausgleich mit Ungarn (1867). Dadurch wurde Österreich zur Doppelmonarchie umgewandelt, d. h. das neoabsolutistische Kaisertum wurde in zwei konstitutionelle Monarchien in Realunion umgewandelt. Dennoch zeichnete der Kaiser sein Regiment in Wien aus, denn die Waffenehre wurde in Custoza gerettet. Anschließend wurde das Tiroler Kaiserjäger-Regiment, nunmehr Teil der Gemeinsamen Armee, an den Isonzo verlegt, für den Fall, dass Italien den Krieg fortsetzen würde [12]. Damit wurden die Bedingungen an der österreich-italienischen Grenze geschaffen, die bei Kriegsausbruch des Ersten Weltkriegs herrschten.
Den letzten militärischen Einsatz vor dem Ersten Weltkrieg hatten die Kaiserjäger bei der Besetzung von Bosnien-Herzegowina im Jahr 1878 infolge der Berliner Konferenz. Der Befriedungseinsatz der Kaiserjäger dauerte bis 1884 [13]. Die formale Annexion der bis dahin völkerrechtlich zum Osmanischen Reich gehörigen Gebiete von Bosnien und Herzegowina im Jahr 1908 löste eine Krise aus, die nationale Bestrebungen auf dem ganzen Balkan schürte. Das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo (1914), die Julikrise und schließlich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs waren die Folge.
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1 Haager et al, 1991, S. 13 ff.
2 Tirol musste bis dahin für Belange außerhalb seiner Grenzen keine Truppen stellen, vgl. das Tiroler Landlibell von 1511.
3 Huter 1980, S. 7.
4 Haager et al. 1991, S. 21.
5 Aus diesem Grund werden in dieser Arbeit nachstehend zum Namen des jeweils regierenden Kaisers immer die Regierungsdaten angegeben, da es sich somit auch um den Regimentsinhaber der Kaiserjäger handelt.
6 Haager et al. 1991, S. 21 f.; Huter 1980, S. 7.
7 Ebd., S. 22 f.
8 Beispielweise konnte man auf den Rockknöpfen der Infanterieuniform die jeweilige Regimentsnummer ablesen, die Knöpfe aller Kaiserjägerregimente waren jedoch blank.
9 Dieser wurde nach der verlorenen 4. Schlacht am Bergisel (1809) und seiner Gefangennahme auf persönlichen Befehl Napoleons I. unverzüglich verurteilt und in Mantua exekutiert (1810). Er gilt seitdem als Tiroler Freiheits- und Nationalheld.
10 Haager et al. 1991, S. 28.
11 Ebd., S. 31.
12 Ebd., S. 46.
13 Ebd., S. 51.
Der Einsatz der Kaiserjäger im Ersten Weltkrieg
Bei Kriegsausbruch bestand die österreichisch-ungarische Armee aus drei gleichberechtigten Teilen: einer Gemeinsamen Armee (k. u. k. = kaiserlichen und königlichen) aus beiden Landesteilen, der k. k. (= kaiserlich königlichen) Landwehr und der k. u. (= königlich ungarischen) Landwehr (Honvéd).
In Tirol gab es hierzu einige Besonderheiten: die k. k. Landwehr wurde als Landesschützen bezeichnet. Im Jahr 1917 wurden die Landesschützen von Kaiser Karl I. als Kaiserschützen in Anerkennung ihrer Leistung umbenannt [1].
Die letzte Reserve war auch in Tirol der sogenannte Landsturm, bestehend aus bereits gedienten oder älteren Jahrgängen. Dieses letzte Aufgebot wurde vor dem Ersten Weltkrieg jedoch noch nie eingesetzt. Eine lokale Besonderheit waren die sogenannten Standschützen. Diese freiwilligen Schießstandschützen waren laut Landesverteidigungsgesetz eine Körperschaft militärischen Charakters, die vor dem Ersten Weltkrieg ihren Auftrag zur Landesverteidigung Tirols vor allem im Freiheitskampf 1809 unter Andreas Hofer gegen die bayerischen und französischen Besatzer ausführte. Wehrpflichtige Männer der Standschützen wurden regulär zur Landwehr eingezogen, die übriggebliebenen Standschützen wurden dem Landsturm zugeordnet.
Der Kriegsausbruch und die Mobilmachung löste auch in Innsbruck ein Augusterlebnis aus. In allgemeiner Begeisterung ging man von einem kurzen Krieg gegen Serbien aus. Die ersten, die von Tirol an die Ostfront abmarschierten, waren die Regimenter der Kaiserjäger Anfang August 1914 [2].
1 Der Kriegseinsatz ab 1914 an der Ostgrenze der Monarchie
Die Tiroler Einheiten durchquerten die ganze Doppelmonarchie fast bis nach Lemberg. Dort im Osten wurden die Kaiserjäger kühl empfangen. Bei der Bevölkerung fehlte teilweise das Verständnis, warum man gegen Russland ziehen wollte [3]. Nicht alle Menschen unterschiedlicher Sprachen und Nationen waren von den Kriegszielen gleichermaßen beeindruckt. Die Tschechen wollten beispielsweise nicht gegen das slawische Brudervolk, das sie in den Russen sahen, kämpfen. Österreicher und Ungarn als vorherrschende Nationen waren hingegen motivierter [4].
Im Osten waren die Kaiserjäger Teil des XIV. Korps und wurden an einer strategisch wichtigen Scharnierposition zwischen der Nord- und der Ostfront in Galizien eingesetzt [5]. In der Schlacht von Komarów ab Ende August 1914 erlebte das Korps seine Feuertaufe im Ersten Weltkrieg und hatte erheblichen Anteil am Sieg [6]. Es handelte es sich aber um einen Pyrrhussieg, denn die Russen hatten aus dem Krieg gegen Japan (1905/6) gelernt und ihr Militär bedeutend modernisiert [7]. So waren die österreichischen Verluste sehr hoch, auch bei den anfangs noch altmodisch kämpfenden Kaiserjägern: der Fahnenjunker stand an auf dem Feld und bot eine gute Zielscheibe, man ging wenig in Deckung, nutzte das Geländer kaum aus, die Offiziere waren in ihren hellen und auffälligen Uniformen gut sichtbare Ziele [8]. In den ersten vier Wochen verloren die Kaiserjäger ca. 9700 Streiter, d. h. 64 % der Ausrückungsstärke [9].
Der Auftakt war dennoch vielversprechend: die ersten beiden Schlachten in Galizien waren ein großer Erfolg für die österreichisch-ungarischen Truppen, fast zeitgleich siegten zudem die deutschen Truppen in der Schlacht bei Tannenberg. Die Gesamtlage verschlechterte sich aber bald und die Österreicher wurden in die Defensive gezwungen. Die Kaiserjäger wurden bei diesen Rückzugsgefechten als Nachhut eingesetzt und schützten so den Aufbau einer neuen Front [10].
Bis zum Jahreswechsel 1914/15 kämpften die Kaiserjäger in verschiedenen Schlachten und wurden im März 1915 mitsamt dem XIV. Korps aus der Armee herausgenommen. Der neue Auftrag war die Befreiung von Przemysl im Rahmen der Durchbruchsschlacht bei Gorlice-Tarnów im Mai 1915. Der weitere Vorstoß nach Galizien brachte die Rückeroberung Lembergs, worauf das XIV. Korps als Reserve zurückgezogen und die Kaiserjäger für besondere Tapferkeit ausgezeichnet wurden [11]. Obwohl Italien im Mai 1915 Österreich den Krieg erklärt hatte, verlegte man die Kaiserjäger vorerst nicht zum Schutz ihrer Heimatsgrenze. Man führte das ganze XIV. Kops als Avantgarde (= Vorhut) weiter nach Russland hinein, um zusammen mit der deutschen Armee noch an der Durchbruchsschlacht von Garlice-Tarndir teilzunehmen [12].
Erst anschließend wurden die Kaiserjäger an die neu eröffnete Südfront abkommandiert.
Das 1. Regiment defilierte am 18. Juli 1915 vor Kaiser Franz Joseph in Wien. Der Monarch wünschte, seine Kaiserjäger noch einmal zu sehen. Es war der letzte Defiliermarsch, den er abnahm [13].
Die Opferzahlen der Kaiserjäger wie auch Landeschützen waren sehr hoch: 2/3 ihrer Ausrückungsstärke waren infolge des Osteinsatzes kriegsuntauglich, d. h. von 45.000 Soldaten waren 12.000 gefallen und 18.000 gefangen, schwerstverletzt, verkrüppelt oder schwerstkrank [14].
Zusammenfassend für den weiteren Kriegseinsatz der Kaiserjäger bedeutete der Einsatz im Osten eine totale Schwächung ihrer Kampfkraft. Die Verluste in den ersten Kriegsmonaten konnten nie wieder ausgeglichen werden [15]. Ca. 50 % der Soldaten, die alpin tauglich gewesen wären, sind im Osten gefallen. Zudem war der Blutzoll bei den fähigen Berufsoffizieren enorm [16]. Männer, die beim Abwehrkampf in der Heimat nun fehlten.
2 Italiens Kriegseintritt und die Tiroler Front 1915–18
Der Londoner Vertrag von 1915 war ein Geheimvertrag zwischen Italien und der Triple Entente, der die italienischen Territorialansprüche im Gegenzug zum Kriegseintritt auf alliierter Seite regelte. Italien war zwar seit 1882 mit Österreich-Ungarn und Deutschland im Dreibund verbündet, sah sich aber durch dieses Defensivbündnis nicht zur Bündnistreue an der Seite der Mittelmächte verpflichtet. Das neutrale Italien wäre seit Kriegsbeginn im Jahr 1914 für beide Bündnissysteme ein attraktiver Zugewinn gewesen, jedoch konnten die Angebote Österreich-Ungarns Italien nicht überzeugen. Italien versuchte in zähen Verhandlungen mit beiden Machtblöcken möglichst viel herauszuholen [17]. Umso interessanter erschienen demnach die Anreize, die Italien im April 1915 in London geboten wurden, u. a. Tirol bis zur Brennergrenze, Triest und Istrien, aber auch überseeische koloniale Zugeständnisse und Bestätigungen. Im Gegenzug dafür verpflichtete sich Italien, weitere Gebietsansprüche der alliierten Mächte zu bestätigen und Österreich-Ungarn den Krieg zu erklären.
Mit der italienischen Kriegserklärung am 23. Mai 1915 wurde für die Mittelmächte eine weitere Front im Süden eröffnet. Das war wenig überraschend, denn schon seit der Jahrhundertwende hatte es eine zunehmende Entfremdung der Bundesgenossen gegeben und Italien wurde nie vollständig vertraut. Zudem wurde Italien in vielen Reichsteilen historisch bedingt als Feind „emotional bewertet“ [18]. Obwohl die Habsburger vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Gebiete an das sich formierende Italien verloren hatten, lebten immer noch 700.000 italienischsprachige Menschen in der k. u. k.-Monarchie, zeigten sich aber weiterhin kaisertreu [19]. Auch die Ladiner fühlten sich immer mit Deutschtirol verbunden [20]. In den österreich-ungarischen Truppen hatten demnach viele italienischsprachige Soldaten seit Kriegsausbruch gedient. Durch den Kriegseintritt Italiens flohen lediglich 2700 Mann oder wechselten die Seite [21].
Die Wehrsituation 1915 an der Südfront war weit paradoxer: da der Krieg aufgrund der irredentistischen Strömungen in Italien schon länger drohte, wurden bereits um 1900 an der Südgrenze Festungen gebaut, die bei Kriegsausbruch jedoch schon veraltet waren [22]. Zudem war Tirol von Truppen entblößt, als die Gefahr vom Süden her am größten war, denn bis März 1915 waren die Truppentransporte in den Osten gefahren [23]. Die traditionellen Verteidiger der Südgrenze, die Kaiserjäger und die Landwehr, waren im Kampf gegen die Russen gebunden. So kamen die letzten personellen Reserven der Monarchie an die Grenze: der Landsturm und die freiwilligen Schützen, d. h. die Standschützen [24]. Somit kam es in dieser Situation in Tirol auf den letzten Rest der alten Tiroler Wehrtradition an, die jedoch von den Militärs wenig ernst genommen wurden [25]. Mithilfe des deutschen Alpenkorps konnte eine ca. 600 Kilometer lange Front aufgebaut werden (davon 550 Kilometer im Gebirge), obwohl das Deutsche Kaiserreich mit Italien noch nicht im Krieg war [26]. Die neue Front war im Mai 1915 unzugängliches Gebiet und die orts- und gebirgskundigen einheimischen Soldaten ergänzten sich mit den Deutschen, die den Stellungsbau und die Taktik einer modernen Kriegsführung einbrachten [27]. Das Alpenkorps war jedoch an keinen Offensivaktionen beteiligt, weil Deutschland und Italien erst ab 1916 im Krieg waren und bis dahin noch Handelsbeziehungen pflegten [28]. Dennoch unterstütze das Reich die Tiroler, denn die deutsche Oberste Heeresleitung unter dem preußischen Kriegsminister Erich von Falkenhayn traute den Standschützen die Verteidigung der Grenze nicht zu und sah demnach die eigene Grenze gefährdet [29].
Der große Abwesende, die Kaiserjäger, wurde erst ab Juni aus Galizien abgezogen und in die von den Italienern angegriffene Heimat zurückbeordert. Die Ergänzungen der Regimenter erfolgten nunmehr aus allen Kronländern, da Tirol kein Aufgebot mehr stellen konnte [30].
Der erste Einsatz für die zurückgekehrten Kaiserjäger und Landesschützen war aber nicht im Hochgebirge, sondern am Isonzo, wo der Feind einen Durchbruch versuchte [31]. Italiens Ziel war die Vereinigung mit der serbischen Armee, weshalb die Gebirgskämme der Dolomiten und der karnischen Alpen anfänglich Nebenschauplätze waren [32]. So erstarrte die Front im Gebirge.
Als das deutsche Alpenkorps im Oktober 1915 abzog wurde klar, dass die Kaiserjäger diese Lücke in der Gebirgsfront füllen mussten [33]. Dort kam es zu einem Wettlauf um die Berge, denn die Höhen zu halten war ein strategischer Vorteil. Dabei waren die Österreicher als Verteidiger prinzipiell im Vorteil, denn sie konnten von Anfang an eine bessere Position einnehmen [34]. Bis auf ihre Einsätze in den verschiedenen Isonzoschlachten und Offensiven blieb bis Kriegsende der hochalpine Abwehrkampf der Auftrag der Kaiserjäger.
Der industrialisierte Krieg im Gebirge war ebenso neuartig, technokratisch und industrialisiert wie an der West- und Ostfront, wenngleich in einer anderen Form. Der Gebirgskrieg kannte keine Massenschlachten, wie beispielsweise in Frankreich bei Verdun oder an der Somme. Hier agierten kleine Kampftruppen, oftmals nur ein paar dutzend Mann. Der Feind im Hochgebirge war stets vor Augen, aber ebenso unerreichbar. Diese Form des Stellungskriegs formte seine eigenen Gesetze. So war das Leben der Soldaten unter anderem nicht nur durch die Kampfhandlungen bedroht, sondern auch durch Umwelteinflüsse [35]. Zum Beispiel hatte das 3. Regiment der Kaiserjäger im Winter 1916/17 mehr Verluste durch Kälte und Lawinen zu beklagen, als durch Waffengewalt [36]. Auch der Nachschub der Truppe stellte ein neuartiges Problem dar. Jeder Frontsoldat brauchte pro Tag durchschnittlich 70 Kilogramm Nachschub (Verpflegung, Munition, Stacheldraht, Holz, Werkzeuge). Am Monte Piano gibt es zudem keine Quellen, d. h. auch Wasser musste durch die Nachschubtruppen herbeigeschafft werden [37]. Hierfür mussten die Truppen eigene Wege, Steige oder Treppen ins Gestein schlagen. Mit längerer Kriegsdauer und dem Ausbau der Bergstellungen zu regelrechten Festungen kamen auch Seilbahnen zum Einsatz. Noch heute zeugen Wege wie der Kaiserjägersteig am Kleinen Lagazuoi von diesen Herausforderungen.
Teilweise standen sich die Gegner auf den Bergspitzen und Plateaus nur wenige Meter voneinander entfernt gegenüber, so auch auf dem Monte Piano, dem letzten Bollwerk zur österreichischen Bahnlinie im Pustertal, einer der wichtigsten Nachschublinien der Front. Deshalb musste auch die Elite der Kaiserjäger diese Schlüsselstellung der Dolomitenfront halten. Der Berg wurde im Norden von den Österreichern besetzt, im Süden von den Italienern. Italien konnte hier eine Zugangsstraße von Süden her nutzen, um sich versorgen, während die Kaiserjäger im Norden einen Steig anlegen mussten. Später gab es eine Seilbahn [38]. Mit dem Anlegen der Nachschubwege war es aber nicht getan, denn täglich musste die Front bei jedem Wetter und teilweise unter Beschuss versorgt werden, wenn man nicht kapitulieren wollte. Dieser regelrechte Kriegsalpinismus war auch mitverantwortlich dafür, dass in den Folgejahren ein Mythos aufgebaut wurde, dass im Gebirge noch „Sportsgeist“ und „Ritterlichkeit“ herrschten [39].
Die Bergstellungen waren nicht nur natürliche Bollwerke, sondern sie boten auch eine gute Übersicht und weitreichende Stellung für die Artillerie, was die Versorgung nicht vereinfachte. Da diese Stellungen nicht einfach zu stürmen waren, wurden an dieser Front auch neue Technologien, Waffen und Strategien eingesetzt [40]. Luftbildaufklärung mit Flugzeugen, Gasgranaten, Telefonverbindungen und Schützengräben waren genauso alltäglich wie das Maschinengewehr oder der Stacheldrahtverhau.
Der Minenkrieg war im Ersten Weltkrieg nicht auf das Hochgebirge beschränkt, aber sicher in seiner Art in den Dolomiten einzigartig. Neben dem bereits erwähnten Monte Piano waren u. a. der Col di Lana, der Pasubio und der Lagazuoi, die sogenannten „Kaiserjägerberge“. Besondere Berühmtheit erlangten diese natürlichen Bollwerke, die im Laufe des Kriegs zu Festungen ausgebaut wurden, durch die Sprengungen im Minenkrieg. Trotz der großen Anstrengung, die jeweils feindliche Gipfelstellung mitsamt der gegnerischen Besatzung zu unterminieren und zu sprengen, war die strategische Bedeutung einiger Aktionen zumindest zweifelhaft, wenn „überhaupt von einer örtlichen Bedeutung gesprochen werden kann“ [41]. Strategisch wichtige Gipfel, meist von den Kaiserjägern besetzt, sind hier anders zu bewerten, wenngleich auch hier das Verhältnis vom Aufwand zum Erreichten kritisch hinterfragt werden muss. Die größte Sprengung im ganzen Krieg am 13. März 1918 brachte keiner der beiden Seiten einen großen Vor- oder Nachteil. Bei dieser Aktion zündeten die Österreicher eine Ladung aus 55 Tonnen Dynamit unter der italienischen Platte des Pasubio [42]. Bis zu 20 Minuten loderten die Stichflammen aus dem gesprengten Berg [43]. Auf italienischer Seite beklagte man 491 Tote und 23 Verletzte, konnte die Stellung aber halten [44]. Manche Berge wurde mehrfach (von beiden Seiten) gesprengt, beispielsweise der Lagazuoi [45]. Die seelische Belastung des Minenkriegs wirkte sich auf das Bewusstsein und auf die spätere Berichterstattung der Soldaten beider Seiten aus.
Generell konnten sich die Österreicher bis Ende 1915 gut gegen die Italiener behaupten. Der folgende Winter 1915/16 war vom Kampf gegen Schnee und Eis in über 2000 Meter geprägt [46]. Im Frühjahr 1916 wollten die Österreicher die Situation am Isonzo von Südtirol aus entscheiden. Die Offensive wurde aber schnee- und wetterbedingt immer wieder verschoben und die deutschen Bundesgenossen sagten ihre Teilnahme ganz ab [47]. In der von Österreich-Ungarn allein durchgeführten Südtiroloffensive im Mai/Juni 1916 operierten die Kaiserjäger im Zentrum mit Hauptangriffsrichtung über die Hochfläche der Sieben Gemeinden mit dem Thronfolger Karl als Korpskommandanten. Die Offensive brachte beachtliche Raumgewinne für die Österreicher, kam dann aber wetterbedingt und aufgrund von Versorgungsproblemen zum Stillstand. Ein weiterer Angriff kam nicht zustande und der Rückzug wurde befohlen. Der Grund dafür war, dass Anfang Juni 1916 die russische Brussilow-Offensive im Osten nur mit zusätzlichen Truppen der Südfront aufgefangen werden konnte.
Als 1917 in Russland wieder Kräfte frei wurden und die Österreicher infolge der 11. Isonzoschlacht Raumgewinne der Italiener wiedergutmachen wollten, wurde der alte österreichische Plan von 1916, bei dem man einen entscheidenden Schlag gegen Italien aus Südtirol heraus ansetzen wollte, wieder aktuell. Der österreichische Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf, der immer der Meinung war, dass man Italien mit einem Präventivschlag zuvorkommen sollte, konnte sich nun durchsetzen [48]. Diesmal sollte der Schlag mit der Hilfe Deutschlands, aber nicht von Südtirol, sondern vom Isonzo ausgehen. Auch um Österreich näher an Deutschland zu binden, kam es zu einer gemeinsamen Offensive. Zudem war man sich nicht sicher, ob man eine 12. Defensivschlacht gewinnen konnte [49]. Das großanlegte Unternehmen wurde mit mindestens 1 Million Schuss Artilleriemunition vorbereitet, wobei 10 % gasgefüllt waren (= nur die österreichischen Zahlen) [50]. Den Auftakt zur 12. Isonzoschlacht im Oktober 1917 bildete der folgenreichste Giftgasangriff an der Südfront, wobei die österreichischen Truppen von den deutschen Pionieren unterstützt wurden. Als Avantgarde dienten die Kaiserjäger und andere Infanterieverbände, die zusammen mit deutschen und bosnischen Truppen zur sogenannten Edelweißdivision zusammengefasst wurden [51]. Diese Offensive war sehr erfolgreich und die Italiener wurden sehr weit zurückgedrängt. Doch der erhoffte Zusammenbruch des italienischen Heeres gelang nicht. Dennoch spornte der Erfolg an und die Österreicher wagte den Sprung an die Piave [52]. Der Vormarsch der Mittelmächte erreichte Anfang November 1917 den Fluss, konnte ihn aber nicht überschreiten. Die Österreicher blieben somit Ende 1918 an der Piave stecken. Eine Offensive Richtung Venedig scheiterte [53].
Anfang Jänner 1918 schieden die dezimierten Kaiserjäger aus der Edelweißdivision aus. So betrug die Kampfstärke des 3. Regiments beispielsweise nur mehr 36 Offiziere und 458 Jäger [54]. Die Tiroler wurden wieder im XIV. Korps zusammengezogen, das fortan als Edelweißkorps wieder die Gebirgsfront zu sichern hatte. Eine weitere geplante Offensive im Juni 1918 mit den Kaiserjägern als Avantgarde kam über die Artilleriebeschießung nicht hinaus, da der parallellaufende Infanterieangriff im italienischen Feuer liegen geblieben war.
Die Kaiserjäger, durch mehrmalige Ergänzungen aus allen Teilen der Monarchie mittlerweile zu einer multiethnischen Truppe geworden, wurden fortan nur mehr zur Verteidigung der Gebirgsfront eingesetzt. Aber schon während des Jahres 1918 machten sich Hunger, Mangel an Waffen, Munition und Material bemerkbar [55]. Die Auszehrung war ein gewaltiges Problem im Hochgebirge. Die meisten Soldaten wogen zu Kriegsende nur mehr zwischen 48–52 Kilogramm [56]. Zudem war das österreichische Reich in Auflösung begriffen und die Soldaten aus den anderen Monarchieteilen sahen keinen Sinn mehr darin, weiterzukämpfen. Nicht zuletzt durch die Sixtus-Affäre (1918) wurde dem Kaiser zunehmend Misstrauen entgegengebracht und das Verhältnis zu Deutschland schwer getrübt. Die Soldaten aus den slawischen Monarchieteilen wurden von den sich neu bildenden Nationen zurückgerufen. Kaiser Karl I. konnte durch sein Völkermanifest vom 16. Oktober 1918 zum Umbau des Kaisertums Österreich in einen Bund selbstständiger Nationalstaaten den Zerfall nicht mehr aufhalten. Diese Schwäche nutzten die Alliierten und Italien, motiviert durch den Abwehrerfolg vom Juni 1918, und setzten auf Wunsch der Entente mit internationaler Unterstützung zur letzten Offensive an.
Ende Oktober 1918 wurde die Front an der Piave durchbrochen und der Zusammenbruch der Südfront folgte [57]. Ein Teil des 1. Regiments der Kaiserjäger wurde kurz vor Kriegende nach Innsbruck beordert, um den Schutz der kaiserlichen Familie zu sichern [58]. Damit entging dieser Teil der Truppe der Gefangennahme infolge des turbulenten Waffenstillstands von Villa Giusti. Die Kampfhandlungen des Kriegs endeten für die Italiener am 4. November 1918, für die Österreicher aber schon einen Tag zuvor. Durch diese chaotischen Umstände konnten die Italiener viele Kriegsgefangene machen und weit nach Norden vorrücken, was heute noch Gegenstand verschiedener Debatten ist [59]. Was bleibt ist, dass Österreich-Ungarn den Krieg verlor und aufhörte, in dieser Form zu existieren. Allzu gerne wurde deshalb auch Jahrzehnte später von manchen Historikern eine im Feld ungeschlagene Armee postuliert [60].
3 Kriegsende und Traditionsbildung
Mit dem Zusammenbruch der österreich-ungarischen Doppelmonarchie wurden die Kaiserjäger-Regimenter offiziell aufgelöst. Bereits kurze Zeit nach Kriegsende wurde im Jahr 1920 der Alt-Kaiserjäger-Club gegründet, der alle ehemaligen aktiven Offizieren und einen großen Teil der einstigen Reserveoffiziere der vier Tiroler Kaiserjäger-Regimenter im Inland und nunmehrigen Ausland eine ideelle Heimat bot [61]. Diese Vereinigung hatte unter anderem den Erhalt der Gedenkstätten zum Ziel – und das in einer Zeit, die nach dem Krieg außerordentlich traditionsfeindlich war [62].
Im Jahr 1922 wurde zusätzlich der Tiroler Kaiserjägerbund von ehemaligen Unteroffizieren und Mannschaften gegründet, bei dem jeder unabhängig von seinem ehemaligen Dienstgrad Mitglied werden konnte. Damals wie heute verschrieb sich der Kaiserjägerbund, aber auch der Alt-Kaiserjäger-Club, der Pflege der Kaiserjäger-Tradition, der Kameradschaft, der soldatischen Traditionen und Werte sowie des Schießwesens.
Nach dem Krieg war aber umstritten, wer nun Rechtsnachfolger und Inhaber der Gedenkstätte am Bergisel war. Dieser Schicksalsberg der Tiroler, auf dem schon 1809 der Tiroler Freiheitskampf ausgefochten worden war, wurde seit 1817 von den Kaiserjägern als Regimentsausbildungsplatz, ab 1838 auch mit eigenem Schießplatz, genutzt. Dafür hatte das nahegelegene Prämonstratenser-Chorherrenstift Wilten das Nutzungsrecht der Ländereien den Verteidigern von Tirol übertragen. Die Kaiserjäger hatten ihre Regimentsschießstätte in den folgenden Jahren zu ihrem Heldenberg ausgebaut, so waren die ehemaligen Hauptgarnison mit Offizierskasino und ein eigenes Kaiserjägermuseum entstanden. Noch während des Ersten Weltkriegs hatte 1917 eine Schenkung des Stifts Wilten an die Regimenter die Eigentumsverhältnisse regeln sollen. Diese Übergabe war aber bis Kriegsende nicht rechtswirksam geworden [63]. Die Lösung der Rechtsnachfolge brachte erst die Gründung der Stiftung „Zum ewigen Gedenken an die vier Tiroler Kaiserjägerregimenter“, die vom Alt-Kaiserjäger-Club zusammen mit dem Stift Wilten im Jahr 1930 gemeinsam getragen wurde. Die Stiftungsaufsicht obliegt bis heute einem Kuratorium bestehend aus Mitgliedern des Stiftes und des Alt-Kaiserjäger-Clubs, sowie einem Mitglied des Truppenkörpers des Österreichischen Bundesheeres, der für die Traditionspflege der Kaiserjäger zuständig ist.
Diese Stiftung sowie Alt-Kaiserjäger-Club und -bund konnten die Kaiserjäger-Tradition auch über die NS-Zeit hinaus retten. Auch während der nationalsozialistischen Herrschaft nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich wurde von den Militärs an die „tapferen Kaiserjäger“ erinnert. Das Stiftungskuratorium und der Alt-Kaiserjäger-Club konnten sich trotz ihres offenen Legitimismus erfolgreich gegen eine Übergabe des Bergisels an den Gauleiter von Tirol erwehren, da sie hierfür unerwartete Hilfe vom deutschen Oberkommando der Wehrmacht hatten [64].
Für den weiteren Fortbestand der Traditionsformation wurde die Zugänglichkeit zu den Verbänden dahingehend verändert, dass nicht nur ehemalige Kaiserjäger-Veteranen Mitglieder sein können, sondern auch deren Nachkommen und sonstige traditionsbewusste Männer. Damit konnten die Erhaltung und Weiterpflege der Kaiserjäger-Tradition den Statuten der Stiftung entsprechend von den folgenden Generationen erfüllt werden. Die öffentliche Traditionspflege vollzieht sich nicht nur in der Erhaltung des Bergisels, sondern auch in Ausrückungen der uniformierten Abordnungen des Kaiserjägerbundes zu entsprechenden Anlässen, Heldenehrungen und zu nationalen sowie internationalen Totengedenken.
Darüber hinaus wurde ein großer Teil der historiografischen Publikation vom Kaiserjägerbund bzw. Alt-Kaiserjäger-Club selbst vorgelegt. Dabei unterlag der Blickwinkel einem gewissen historischen Wandel. Herrschte nach dem verlorenen Krieg noch eine gewisse Ratlosigkeit und versuchten ehemalige hohe Militärs Antworten zu finden, betrieb der Alt-Kaiserjäger-Club schon seine eigene historische Aufarbeitung: Männer, die Geschichte machten, machten nun die Geschichte [65]. Niemand außer den Kaiserjägern selbst waren dieser Logik zufolge befugt, die Regimentsgeschichte zu schreiben. Zudem wurde diese Offiziershistoriografie von den bereits erwähnten eigenen Redaktionskomitees überwacht. In den wenigen Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg wechselt der Ton vom Legitimismus zur ideologisch aufgeladenen Propaganda. Das Heil Tirols war nun Aufgabe des Dritten Reichs und die tapferen Soldaten der Gebirgsfront beider Seiten wurden heroisiert. Mit dem Film als zusätzliches Medium, einem vor dem Zweiten Weltkrieg zunehmend wichtiger gewordenen Propagandamittel, wurde der Krieg zur Kulisse und die Aussöhnung der Völker zum zentralen Moment, wie es die neuen politischen Gegebenheiten forderten [66]. Dieser Umstand war für das Überleben der Traditionsverbände und ihrem offenen Legitimismus während der Naziherrschaft von grundlegender Wichtigkeit. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Gebirgskriegs generell fand ab den 1970/80ern statt. Wenig später legten der Kaiserjägerbund und der Alt-Kaiserjäger-Club ihre aktuellste Aufarbeitung vor [67].
4 Die Kaiserjäger als Erinnerungsort
Das Konzept der Erinnerungsorte nach Pierre Nora geht davon aus, dass sich das kollektive Gedächtnis einer sozialen Formation an bestimmten Ereignissen, Personen, Institutionen, Texten und Formulierungen von hoher emotionaler und symbolischer Relevanz o. ä. orientiert. Diese sozusagen identitätsstiftenden Momente sind für das gemeinsame Gedächtnis von Kollektiven signifikant, wobei sich deren Wirkung und Präsenz über die Zeit verändern. Dieser Gegenwartsbezug von Erinnerung lässt sich wie folgt zusammenfassen: „[D]ie Vergangenheit verändert sich, indem sie von jeder neuen Generation von neuem begriffen, verstanden und konstruiert wird. Jede Generation schafft sich die Erinnerungen, die sie zur Bildung ihrer Identität benötigt.“ [68]
Damit können Erinnerungsorte neu entstehen, aber auch an Relevanz verlieren und untergehen. Deshalb muss ein Erinnerungsort definitionsgemäß verschiedene Kriterien aufweisen, um als solcher zu gelten [69]:
- zeitgenössische Relevanz
- eine weitreichende überregionale Resonanz
- eine auf transnationaler bzw. europäischer Vermittlung basierende Rezeption
Die Frage, ob es sich bei den Kaiserjägern um einen (österreichischen) Erinnerungsort handelt, kann demnach anhand dieser Kriterien beantwortet werden:
Die zeitgenössische Relevanz der Regimenter und ihrer Geschichte war während ihres Bestehens und darüber hinaus immer gegeben. Als Eliteeinheit der Gemeinsamen Armee war sie nicht nur militärischer Kontrapart des italienischen Irredentismus, sondern auch im Ersten Weltkrieg Teil der bewaffneten Macht im Osten und später Verteidiger der Tiroler (Heimat-)Grenze. Die Tiroler waren generell stolz auf die Kaiserjäger [70], wie auch der Kaiser als Regimentsinhaber die Truppe selbst hoch schätze. Demnach wurden die Regimenter oft dort eingesetzt, wo besonders zähe Soldaten erforderlich waren. Die hauptsächlich aus Tirol und Vorarlberg rekrutierten Männer standen im Ruf, zu den loyalsten der Donaumonarchie zu gehören. Damit waren die Kaiserjäger ein Symbol der Loyalität und galten als „Aristokraten der Infanterie“ [71], die sowohl als Salonoffiziere als auch als Kämpfer selbst beim Feind einen guten Ruf hatten. Den Kaiserjägern stand zudem mit den italienischen Alpini eine ebenbürtige Truppe gegenüber. Der gegenseitige Respekt war Grundlage für den späteren Mythos der Ritterlichkeit im Gebirge [72].
Die exponierte Lage Tirols und Vorarlbergs im äußersten Westen der Donaumonarchie, die bis auf die östliche Grenze von ausländischen Gebieten umringt war, forderte eine permanente Grenzsicherung gegen den bereits erwähnten aggressiven italienischen Irredentismus vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Diese Grenzsituation erleichtert die weitreichende überregionale Resonanz, wobei im vorliegenden Fall eine neue Grenze geschaffen wurde. Die durch den Londoner Vertrag abgetrennten Tiroler Gebiete erinnern bewusst an das Tiroler Schützenwesen und an die Kaiserjäger [73]. Heute existieren in Südtirol sogar Kaiserjägerformationen, die dem Tiroler Kaiserjägerbund angehören. Nicht zu vergessen sind die Soldaten, die im Osten während des Ersten Weltkriegs gefallen sind. Auch durch die gemeinsame Arbeit des Österreichischen Schwarzen Kreuzes [74] mit dem Kaiserjägerbund werden ehemalige Kampfgebiete und Soldatenfriedhöfe würdevoll gesichert, Denkmäler erstellt und gemeinsam erinnert.
Das letzte Kriterium einer auf transnationaler bzw. europäischer Vermittlung basierenden Rezeption ist in diesem Zusammenhang (noch) das schwächste Argument, weil gerade durch den faschistischen Irredentismus jahrzehntelange Propaganda zur Legitimierung eines größeren Italiens betrieben wurde. Dennoch ist die kulturelle Rezeption, d. h. die Aufnahme fremder Werte und Vorstellungen in das eigene Gedanken- und Kulturgut, um etwas Neues zu konstruieren, heute zunehmend gegenwärtig. Alpini und Kaiserjäger erinnern gemeinsam an den Großen Krieg. Der Irredentismus ist wie der Terror der Südtiroler Separatisten der 1950/60er, die ihr Selbstbestimmungsrecht verletzt sahen, vorbei. Aber die Teilung, die in einem europäischen Heute und einer Europaregion Tirol kaum auffällt und nicht ins Gewicht fällt, bleibt Tatsache.
Ein Blick zurück in die Regimentsgeschichte des 19. Jahrhunderts zeigt, dass die Kaiserjäger durchaus als lokales, nationales, aber auch als kaiserliches Symbol galten, schließlich war der Name Programm. Während des Ersten Weltkriegs wurden sie zu Heimatverteidigern, die in der Propaganda in die Tradition der Standschützen und in den Abwehrkampf des Jahres 1809 stilisiert wurden, obwohl die Deutschen damals Feinde und ab 1914 Verbündete waren. Die Sicherung der eigenen Tradition, aber auch der eigenen Legende, hat die Regimentsveteranen die Grundlage ihres eigenen Erinnerungsorts schaffen lassen, der zunehmend durch die Geschichtsschreibung legitimiert wurde und über die heutigen, aber auch damaligen Grenzen hinaus wirkt.
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1 Kaiserjäger und Kaiserschützen sind nicht miteinander zu verwechseln, erstere waren reguläre Infanterie und Teil des Gesamtheeres, letztere Landwehr.
2 Forcher 2014, S. 30 ff.
3 Haager et al. 1991, S. 56.
4 Rauchensteiner 2015, S. 73.
5 Haager et al. 1991, S. 59.
6 Huter 1980, S. 29.
7 Forcher 2014, S. 53; Huter 1980, S. 28.
8 Haager et al. 1991, S. 60.
9 Huter 1980, S. 31.
10 Haager et al. 1991, S. 61 f.
11 Ebd., S. 75.
12 Forcher 2014, S. 90 f.
13 Haager et al. 1991, S. 76.
14 Forcher 2014, S. 74.
15 Rauchensteiner 2015, S. 47 f.
16 Schaumann et al. 2018, S. 18 f.
17 Ebd., S. 14.
18 Rauchensteiner 2015, S. 80.
19 Ebd., S. 77.
20 Forcher 2014, S. 149.
21 Rauchensteiner 2015, S 80.
22 Wachtler/Obwegs 2016, S. 44.
23 Forcher 2014, S. 154.
24 Schaumann et al. 2018, S. 15 f.
25 Forcher 2014, S. 155.
26 Schaumann et al. 2018, S. 20.
27 Nettelbeck 2014, S. 8.
28 Rauchensteiner 2015, S. 81.
29 Forcher 2014, S. 179.
30 Ebd., S. 215.
31 Ebd.
32 Nettelbeck 2014, S. 11.
33 Haager et al. 1991, S. 82.
34 Schaumann et al. 2018, S. 20.
35 Löwer 2017, S. 63 ff.
36 Haager et al. 1991, S. 109.
37 Löwer 2017, S. 65.
38 Haager et al. 1991, S. 94.
39 Löwer 2017, S. 139.
40 Ebd.
41 Nettelbeck 2014, S. 41.
42 Ebd., S. 109.
43 Lichem 1980, Bd. 2, S. 119.
44 Nettelbeck 2014, S. 124 f.
45 Löwer 2017, S. 213 ff.
46 Haager et al. 1991, S. 89 f.
47 Ebd., S. 99.
48 Schaumann et al. 2018, S. 32.
49 Rauchensteiner 2015, S. 183.
50 Haager et al. 1991, S. 112.
51 Ebd., S. 113 f.
52 Ebd., S. 116.
53 Schaumann et al. 2018, S. 70.
54 Haager et al. 1991, S. 124.
55 Ebd., S. 131.
56 Schaumann et al. 2018, S. 168.
57 Ebd., S. 197.
58 Haager et al. 1991, S. 131.
59 u. a. Wachtler/Obwegs 2016, S. 186; Rauchensteiner 2015, S. 247.
60 Lichem 1980, Bd. 2, S. 113.
61 Tirol wurde durch den Friedensvertrag von St. Germain 1919 geteilt und alle Gebiete südlich des Brenners Italien zugeschlagen, d. h. der Londoner Vertrag von 1915 wurde trotz der Intervention des US-Präsidenten Wilson durchgesetzt (vgl. Selbstbestimmungsrecht der Völker).
62 Haager et al. 1991, S. 210.
63 Ebd.
64 Ebd., S. 211 ff.
65 Regimentsgeschichte schrieben u. a. Jakoncig oder Wißhaupt, vgl. Literaturverzeichnis.
66 Bspw. Luis Trenker: „Berge in Flammen“ (Roman und Film, 1931), bzw. Bossi-Fedrigotti, vgl. Literaturverzeichnis.
67 Haager et al. 1991, vgl. Literaturverzeichnis.
68 François/Schulze 2005, S. 7.
69 Kriterien eines Erinnerungsorts, vgl. Przyrembel/Scheel 2018, S. 4.
70 Wachtler/Obwegs 2016, S. 24.
71 Haager et al. 1991, S. 11.
72 Lichem 1980, Bd. 1, S. 50.
73 In den ursprünglich überwiegend deutschsprachigen Gebieten Südtirols konnte sich diese Erinnerung über die faschistischen Bemühungen einer Geschichtsverfälschung hinwegretten.
74 Das ÖSK kümmert sich seit 1919 um die Kriegsgräberfürsorge.
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